Die Wassertemperatur ist neben dem Wetter das Entscheidungsskriterium eine Badestelle zu besuchen. Hier an der Kieler Förde sind die Temperaturen etwas wechselhaft, weshalb auch der Besuch von Mal zu Mal abgelegt wird. Zu analogen Zeiten, wurde die Temperatur mit einem Thermometer im Wasser gemessen und mit Kreide an die Tafel geschrieben. Interessierte von weiter weg mussten das Telefon in die Hand nehmen und anrufen. Um diesen Umstand zu vereinfachen habe ich eine Messstation auf Grundlage eines Raspberry Pi entwickelt und an der Kieler Förde platziert.
Was wurde technisch umgesetzt?
Ein Raspberry Pi bildet das Herzstück der Messautomation, an diesem sind zwei Temperatursensoren montiert. Jeweils wird die Temperatur im Wasser und in der Umgebung (Luft) gemessen. Alles zwei Minuten speichert ein Python-Script die Temperaturen in der lokalen Datenbank des Mikrocontrollers sowie per REST-API Request auf einem entfernten Server. Ein WLAN das von der Gemeinde und einem lokalen Unternehmen für die Badegäste platziert wurde, hilft bei der Übertragung der IoT-Datenströme. Ohne das bestehende zuverlässige WLAN wären auch andere Übertragungstechniken wie LoraWAN denkbar.
Neben der Übertragung auf einen Server ist die Anzeige vor Ort ein wichtiges Element. Hier werden die aktuellen Messwerte sowie der Verlauf der letzten 24-Stunden angezeigt.
Seit Juni 2021 läuft die Messeinrichtung zuverlässig in der Badesaison sowie das ganze Jahr. Die Zahlen zu Aufrufen zeigen, dass ein besonderes Interesse während der Badesaison besteht.
Links
Was ist ein Raspberry Pi?
Der Raspberry Pi ist ein Einplatinencomputer, der von der britischen Raspberry Pi Foundation entwickelt wurde. Der Rechner enthält ein Ein-Chip-System CPU auf seiner Platine im Format einer Kreditkarte. Die Rechenleistung ist vergleichbar mit einem älteren Smartphone. Die Entwicklung des Raspberry Pi wurde mit mehreren Auszeichnungen und Ehrungen bedacht. Es existiert ein großes Zubehör- und Softwareangebot für zahlreiche Anwendungsbereiche. Verbreitet ist beispielsweise die Verwendung als Mediacenter. Als Betriebssystem kommen vor allem angepasste Linux-Distributionen mit grafischer Benutzeroberfläche zum Einsatz.